Von Kunst und K.o.-Tropfen

PREMIERE DER SPEELKÖPPEL EKERN

Autor Andreas Wening und Übersetzer Heino Buerhoop waren unter den Gästen der Uraufführung. Nicht nur sie waren begeistert von „Murks in’t Museum“.

Ist das Kunst, oder kann das weg? Diese Frage beherrschte am Freitag die äußerst gelungene „Welturaufführung“ des Stückes „Murks in’t Museum“ der Speelköppel Ekern unter der Regie von Andrea Alberts und Detlef Lohse in der ausverkauften Querensteder Mühle.

Zur Premiere kam neben dem Autor Andreas Wening aus Offenburg auch Heino Buerhoop aus Brake, der die Niederdeutsche Fassung übersetzt hat. Allein schon die schwungvolle, pointenreiche Vorstellung des Ensembles durch Stefan Franke war ihr Eintrittsgeld wert und zog die Zuschauer direkt ins Geschehen hinein. Als dann beim Aufziehen des Vorhangs das Bühnenbild – ein Museumsraum – mit spontanem Applaus und der Aussage: „Das sieht ja aus wie in der Kunsthalle in Emden“, bedacht wurde, war das Fundament für eine erfolgreiche Aufführung gelegt.

Museumsmitarbeiter Olaf van der Heide (Mario Huge) wird in Panik versetzt. Durch einen Anruf vom Management des in New York lebenden Aktionskünstlers Miroslav Murks (Jörg Wilken) erfährt er davon, dass dieser sein neuestes Kunstwerk „Entfremdung“ seiner Heimatstadt stiften will. Das Werk ist bereits auf dem Weg ins örtliche Museum. Das Hausmeisterehepaar Rosi (Andrea Alberts) und Peter Zaletzki (Stefan Franke) sollen noch in der Nacht den Galerie-Raum vorbereiten. Die Nachricht über die bevorstehende Geburt ihres ersten Enkelkindes lässt sie aber das Museum überstürzt verlassen. Die Unordnung der Renovierung bleibt zurück.

Was daraus in einer überhitzten Kunstszene voll von Scharlatanen, inkompetenten Mäzenen und Sammlern entstehen kann, wird in der Folge überaus unterhaltsam und humorvoll dargestellt. Was ist der echte und was ist der falsche Murks? Die Beantwortung der Frage sorgt für große Hektik und Verwirrung auf der Bühne.

So wird auch nicht vor Gesetzesübertretungen in Form von nächtlichem Einbruch und dem Einsatz von K.o.-Tropfen halt gemacht. Die Speelköppel hält in den drei Akten das bekannt hohe Niveau. Man merkt den Aktiven das Herzblut an, welches sie in die Aufführung stecken. Das Ensemble ist der Star! Häufiger Szenenapplaus und durch starke Gags zu Lachtränen gerührte Zuschauer begleiten die Handlung.

Auch Hobby-Autor Andreas Wening ist von der perfekten Aufführung begeistert: „ Bevor ich mit dem Schreiben begann, habe ich selbst auf der Laien-Bühne gestanden. Jeder Kilometer meiner 700 Kilometer Anreise haben sich gelohnt. Innerhalb von sieben Jahren ist es nun mein fünftes Stück, das die Speelköppel zur Aufführung bringt. Die Akteure haben Spaß. Nur so kann die Umsetzung von Text ins Spiel gelingen“, sagte er.

Heino Buerhoop, stieß ins selbe Horn: „Bei meiner Übersetzung steht der Humor oben an. Die Zuschauer sollen Spaß an der Freud’ haben und zufrieden den Saal verlassen.“

Beispielhaft für die vielen Gäste fasste Ilka Krüger aus Lingen ihre Eindrücke zusammen: „Eine brillante Aufführung, großartige Schauspieler. Ein perfekter Abend.“

Auf der Bühne endete der Abend philosophisch mit dem Fazit des Schauspiels: Es ist keine Kunst, Kunst zu machen, sondern dass Kunst als Kunst gehandelt wird, ist Kunst…

Wer die Premiere verpasst und sich auch noch keine Karten gesichert hat, muss sich beeilen: Für die Vorstellung am Mittwoch, 13. November, um 20 Uhr in der Querensteder Mühle gibt es noch einige Karten. Wenige Restkarten gibt es auch für Freitag und Samstag, 15 und 16. November, jeweils um 20 Uhr. Die Karten gibt es bei Uschi Damke, Telefon   04403/4967, montags bis donnerstags von 16 bis 19 Uhr und freitags von 11 bis 14 Uhr.

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